Etappe 3: Weg der Quellen und des Wassers
Von der Volkzeiner Hütte im Winkeltal bis Unterstalleralm im Arntal
Gehzeit ca. 6 Stunden - mittelschwere Wanderung
- 12,6km Wegstrecke
- 830 Höhenmeter im Aufstieg
- 1000 Höhenmeter im Abstieg
- tiefster Punkt: 1673m - Unterstaller Alm (Ziel)
- höchster Punkt: 2680m - oberhalb Arntaler-Lenke 2655m
Auf dem Weg zur Quelle oder „von Trögern, Trögelen und Hörnern!“
Unser erstes Ziel auf dieser Etappe ist der legendäre Schrentebachboden, eine Alm und Quelllandschaft auf ca. 2.380m Seehöhe, wo ein tosender Gebirgsbach seinen spektakulären Anfang nimmt. Auf dem Weg über die Arntaler Lenke sollte man noch einen kleinen Umweg zum sagenhaften Goldtrögele auf 2.630m und zum Degensee (2.720m) in Kauf nehmen.
An der Lenke eröffnet sich ein ganz neuer Blick, die Dolomiten zeigen sich erstmals zaghaft und im Norden nimmt der Großglockner von uns Abschied.
Wegbeschreibung
Unsere Wanderung beginnt bei der Volkzeiner Hütte (1.886m). Wir folgen dem Almweg zur Raineralm, dann weiter zur Heinkaralm (ca. 2.100m). Ab hier folgt man dem Steig Nr. 19 (Tiroler Jubiläumsweg) am Wasserfall vorbei zum Schrentebachboden (ca. 2.380m) – einem naturwilden, moosweichen Wiesengelände zwischen Fels und Wasser. Von dieser Hochtalterrasse weiter an den kargen Resten einer ehemaligen Hirtenhütte vorbei, steigen wir eine felsdurchsetzte Rasenrippe empor und gelangen leicht linkshaltend auf einen begrünten Karboden mit einem länglichen, zwischen Rasenriegeln eingebetteten, Tümpel (ca. 2.580m), den so genannten Trögern (von hier zweigt ein Pfad zum Falkamsee ab, ca. 20 min, der immer ein lohnendes Ziel ist und zu einer Rasteinlädt). Man folgt dem Steig Nr. 326 in östlicher Richtung über ein flaches Trogtal und durch unzählige Rinnsale und später ansteigend über Felsen zur Arntaler Lenke (Volkzeinerlenke, 2.655m). Von hier haben wir einen schönen Rückblick ins Winkeltal und vor uns liegt das Arntal, in dem wir absteigend, dem Weg Nr. 326 folgend, zum „Beim Garten“ gelangen. Von dort geht es über den Almweg durch lichten Lärchenwald und Almrosen (Zetten) unmittelbar an den steilen Felswänden der fast 3.000 Meter hohen Rotspitze (2.956m) und der Weißspitze, dem höchsten Berg im Villgrater Joch Hochpustertal (2.962m), den Königen unseres Gebirges, entlang zum sehenswerten Almendorf Oberstalleralm. Von der Alm folgen wir der asphaltierten Bergstraße hinunter zur Unterstalleralm mit Übernachtungsmöglichkeit in der Almhütte Gutwenger. Oder Sie steigen weiter zum Schwarzsee und übernachten in der Biwakhütte.
Trumpf-Variante:
- zusätzlicher Aufstieg zum Großen Degenhorn auf 2946m
- schwere Bergtour ca. 8 Stunden
- 12,4km Wegstrecke
- 1075 Höhenmeter im Aufstieg
- 1250 Höhenmeter im Abstieg
- tiefster Punkt: 1673m - Unterstaller Alm (Ziel)
- höchster Punkt: 2946m - Großes Degenhorn
Kontaktdaten Jausenstation Unterstalleralm:
keine Übernachtungsmöglichkeiten
Tel.: +39 348 3969799
Email:
Die Sage "Das Goldtrögele"
Im Winkeltal, in der hintersten Ecke vom Villgratental, liegt die Nordflanke der Hochgrabe (wo der letzte Gletscher des Tales sich befand) die auch den Namen, Wilde Platten trägt. Dort war ein Hirte bei wunderschönem Wetter, auf dem Weg nach seinem Vieh Ausschau zu halten. Diesen Weg ging er viel und oft. Da viel ihm auf seinem Weg eine Steinplatte auf, die an einen Felsen lehnte, die er dann nach längerem Betrachten und aus Neugierde, von dem Felsen Weg wälzen wollte. Dies, ihm dann auch nach einiger Anstrengung gelang, und trat nach dem Wegwälzen vor erstaunen, ein paar Schritte zurück. Den vor ihm lag eine Steinplatte, welche auf der Innenseite einen Kelch eingemeißelt hatte, nach langsamen nähern blickte er in ein mit Gold gefülltes Trögele, alles glänzte im Sonnenlicht, auch die ganze Umgebung. Er stand lange regungslos vor dem Trögele. Der Hirte, hatte sich fürs erste alles genau eingeprägt und die Fundstelle sorgfältig verdeckt. Für sich selber aber ein Zeichen hinterlassen, damit er die Stelle wiederfindet und ja auch kein zweiter Sie entdecke. Er ging dann glücklich, mit seinem Geheimnis über die weiten Böden des Schrentebachs auf seine Alm zurück. Der Kelch, so konnte er in Erfahrung bringen, war das Kennzeichen der Innichner Herrschaft. Der Hirte konnte es fast nicht mehr erwarten, wieder zu seiner Fundstelle zu kommen. Als der Moment und die Zeit wieder günstig waren und er die Möglichkeit hatte in diese Gegend zu kommen, konnte der die Stelle, obwohl er sich den Ort gut eingeprägt hatte, nicht mehr finden. Sosehr er auch suchte, dass Goldtrögele blieb verborgen.
Das Goldtrögele in den Wilde Platten in 2.650m Höhe scheint schon um 1500 angelegt worden zu sein. Es handelt sich dabei offensichtlich um einen Buchenkeilarbeit. Der Trog liegt ebenerdig, ist 1,55m lang, 86cm breit und 3m tief. Wasser füllt den grabartigen Schacht in 1,1m zur Hälfte. Am Grund befindet sich ein quadratisches Schwemmloch.