Etappe 2: Über den Salzsteig in das Volkzein
Von der Reiterstube über den historischen Salzsteig bis zur Volkzeiner Hütte im Winkeltal
Gehzeit ca. 7 Stunden - mittelschwere Wanderung
- 13,8km Wegstrecke Etappe
- 1200 Höhenmeter im Aufstieg
- 850 Höhenmeter im Abstieg
- tiefster Punkt: 1500m - Reiterstube (Start)
- höchster Punkt: 2583m - Villgrater Joch (Hofer Kreuz)
ACHTUNG: Beschilderte Umleitung ab Brunner Alm!
Alten Spuren folgen
So einsam wie heute war es hier nicht immer. Wir folgen im Winkeltal dem Salzsteig, der bis 2.583m über das Villgrater Joch nach Hopfgarten führt. Wir verlassen das Hochtal und steigen über die Brunnalm wieder hinauf auf luftige Höhen bis zum Hofer Kreuz.
Zwischendurch zeigen sich spektakuläre Ausblicke auf Poseidons Speer, die Sichelspitze, das Defereggental, das Kristeinertal. Irgendwann zeigt sich das Gipfelkreuz des Gölbners, es erzählen uralte Viehpferche aus Steinmauern von wilden Tieren, von Hirten und ihren Herden, die hier vor langer Zeit den Sommer verbrachten. Ganz oben eröffnet sich der Blick nach Süden und nach Norden und die großen Bergpersönlichkeiten der Ostalpen, der Großvenediger, der Großglockner u.v.a. zeigen sich in ihrer ganzen Pracht.
Der Trumpf im Spiel ist der Gipfel des Regenstein (2.891m).
Wegbeschreibung
Von der Reiterstube taleinwärts auf der linken Talseite haltend vorbei an der Mooshofalm 1530m. Die Niederbruggeralm 1600m wird auf der linken Bachseite passiert bis wieder der Fahrweg Richtung Volkzein erreicht wird. Dort bei der Brunneralm 1630m weist der Steig 58 den Weg nach oben. Zuerst wird die Unterarnalm dann die Oberarnalm auf 1960m erreicht. Von den Oberen Arnkasern führt der Steig bergwärts zur Bodenhütte. Entlang der Markierung Nr. 323 führt uns ein alter Viehsteig über eine mittelsteile Rasenflanke hinauf und wir erreichen nach einem kurzen Blocktälchen die Wegtafeln. Bei der Wegtafel folgen wir aber der Markierung Nr. 23 zum Mitterberg und von hier dem Steig Nr. 24 zur Hoferalm. Ein Stück nach der Hoferalm weist der Wegweise rechts nach oben zum Villgrater Joch mit 2583m (Hofer Kreuz). Vom Hofer Kreuz gleicher Abstieg und eine Tafel auf einem Steinmann weist zur Volkzeiner Hütte (Nr. 324). Dem Weg Nr. 324 folgend, gelangen wir leicht ansteigend zu einem aus Steinen angelegten Viehpferch und später auf eine Hangschulter. Dahinter breitet sich ein herrlicher Terrassenboden aus, auf welchem wir zur Leisacheralm gelangen. Absteigend über Almen und Wiesen sehen wir bereits unten im Tal die Almen von Volkzein, mit Übernachtungsmöglichkeit in der Volkzeinerhütte.
Trumpf-Variante:
- zusätzlicher Aufstieg zum Regenstein auf 2891m
- schwere Bergtour ca. 9 Stunden
- nur für "Geübte" mit Seilversicherung beim Abstieg Regenstein Richtung Hofer Kreuz
- 14,4km Wegstrecke
- 1460 Höhenmeter im Aufstieg
- 1100 Höhenmeter im Abstieg
- tiefster Punkt: 1500m - Reiterstube (Start)
- höchster Punkt: 2891m - Regenstein
Diese Tourenerweiterung kann auch als alpinen Bergtour mit Aufstieg auf den Regenstein 2891m erweitert werden. Dabei der Markierung Richtung Regenstein folgen. Der Abstieg vom Regenstein Richtung Hofer Kreuz ist nur für Geübte, diese Passage ist zweimal mit Seilversicherungen versehen (grün).
Die Sage der "Pech Ziska"
Noch gottloser und ausgelassener war aber die Pech Ziska. Auch sie verbrachte als Sennin jeden Sommer im Volkzein. In ihrer Kaser bereitete sie einmal für den Hochfrauentag (Maria Himmelfahrt) einen Almtanz vor. Das ganze Hirtenwolk aus den benachtbarten Almen wollte sich hier treffen. Krapfen und Schnaps waren in rauhern Mengen bereitgestellt. Als am Abend der Tanz beginnen sollte, fehlten noch immer die Musikanten. Da das Jungvolk noch ungeduldig wurde rief Ziska: „Musikanten bring ich genug, bin ja heut so gut aufgelegt, dass ich mit dem Teufel selber tanzen möchte, wenn er hier wär; zuerst muss ich aber den Weihburnnkrügel wegtun und die Heiligenbilder umdrehn! Nachdem dies geschenen war, ergriff Ziska einen Stock, ging vor die Hütte, stieß dreimal auf den Boden un schrie: „Musik heraus“ Sogleich krochen wir Männlein aus der Erde, rannten in die Stube und entlockten ihren Instrumenten gar wilde Weisen. Es begann nun ein Tanzen, Johlen und Schreien, das bis zum frühen Morgen anhielt. Als aber vom Dorfe her die Töne der Aveglocke erklangen, da stürzte sich eine Schar feuriger Männlein auf die Tanzenden und zerrte sie fort in die Berge. Ziska kam als erste gegen Mittag wieder zurück und ging an ihre Arbeit. Seither wurde sie jedoch als Hexe und Zauberin gefürchtet und von allen gemieden.