Etappe 1: Almenweg zur Herrgottslärche
Vom Dorfzentrum Außervillgraten bis zur Reiterstube im Winkeltal
Gehzeit ca. 8 Stunden - mittelschwere Wanderung
- 17,7km Wegstrecke
- 1260 Höhenmeter im Aufstieg
- 1030 Höhenmeter im Abstieg
- tiefster Punkt: 1260m - Außervillgraten (Start)
- höchster Punkt: 2350m - Abzweigung zum Sommerwand-Köpfl
Über 9 Almen hinauf in luftige Höhen
Wir machen es den großen Vorbildern der Erstbegeher und Erfinder des Herz Ass gleich und steigen vom Dorf Außervillgraten den Berg hinauf auf den Bergrücken der Tessenberger Alm. Der Weg führt durch die Kampfzone der hochalpinen Vegetation, vorbei an dunklen Fichten- und lichten Lärchenwäldern, Almrosenwiesen über neun Almen hinein ins Winkeltal.
Die Route verbindet vier Berggipfel mit einem grenzenlosen Ausblick über den Garten der Giganten von Osttirol, weit nach Kärnten zum Weissensee und in die Steiermark hinein. Unter uns schraubt sich das kaum besiedelte Winkeltal hoch bis zum Volkzein, unserem Wanderziel bei der zweiten Etappe.
Der Trumpf im Spiel ist das Sommerwand Köpfl (2.500m)
Wegbeschreibung
Vom Dorf Außervillgraten führt der Weg über die Glinzbrücke auf Weg 7 (Forstweg) in nordöstlicher Richtung durch dichten Fichtenwald in einigen Kehren bis zur Alten Hütte (1.740m). Weiter gehts auf dem Weg 7a (Forstweg) durch lichteren Lärchenwald zur Rautalm (1.882m) und auf einem sehr schön gelegenem Weg weiter zur Schupfalm (1.910m). Auf Weg 14b durch artenreiche Blumenwiesen zur Wurzalm (2.001m). Von hier hat man einen wunderschöner Ausblick ins Tal nach Außervillgraten und in die umliegende Bergwelt. Von der Wurzalm führt der Weg leicht abwärts in den Raucheggenbach. Von dort führt ein Steig an der Waldgrenze entlang, durch Almrosen und zwergwüchsige Lärchen weiter übers Enziangrantl zur Kropfkaralm, auf der eine kleine Hirtenhütte steht, und bis oberhalb der Tilliachalm wandern. Hier beginnt die Wanderschleife zur Sommerwandalm und Herrgottslärche. Beim Wegweiser Richtung Gölbner und Sommerwand-Köpfl folgen und bis zu einer Höhe von 2.350m aufsteigen. Nun links abzweigen und über den Steig zur „Herrgottslärche“ absteigen, dieser Ort ist auch ein Platz der Energie. Vorbei an der Herrgottslärche geht es zur Sommerwandalm und dort Abstieg zur Tilliachalm (2.030m). Abstieg zur Reitersube hier über Forstweg oder Steig möglich. Vor der Reiterstube (1.500m) befindet sich auf der rechten Seite der "Alm-Kneipp-Pfad Winkeltal".
Trumpf-Variante:
- zusätzlicher Aufstieg zum Sommerwand-Köpfl auf 2500m
- mittelschwere Bergtour ca. 9 Stunden
- 18,9km Wegstrecke
- 1410 Höhenmeter im Aufstieg
- 1170 Höhenmeter im Abstieg
- tiefster Punkt: 1260m - Außervillgraten (Start)
- höchster Punkt: 2500m - Sommerwand-Köpfl
Kontaktdaten Jausenstation Reiterstube:
keine Übernachtungsmöglichkeit
Tel.: +43 (0)4843 / 5188
Email:
Internet: www.reiterstube.at
Die Sage vom "Riesen Haunold"
Eng verbunden mit dem Berg ist die Pustertaler Sage vom Riesen Haunold. Dieser war der Sohn eines römischen Feldhauptmannes, der im Kampf gegen die Hunnen getötet wurde.
Durch eine List entkam seine Amme mit ihm ins hinterste Villgratental, wo sie von einer Hexe (der „Lottermoidl“) den Rat erhielt, sich bei einer nahen Quelle zu verbergen. Das Wasser dieser Quelle war aber wundertätig, sodass Haunold zu einem Riesen aufwuchs. Inzwischen hatten die Hunnen Burg Heinfels errichtet und herrschten schrecklich über das Pustertal. Als Herzog Tassilo nun in die Gegend kam und in St. Oswald lagerte kam eine Abordnung der Bauern zu ihm mit der Bitte, die Hunnenherrschaft zu beenden. Herzog Tassilo belagerte die Hunnenburg, konnte sie aber nicht einnehmen. Auch dem Hunnenfürst gelang es nicht, den Herzog entscheidend zu schlagen, sodass die Entscheidung im Zweikampf fallen sollte. Der Hunnenfürst war aber von so mächtiger Gestalt, dass sich ihm niemand entgegenstellen wollte. Der Herzog schickte also einen Boten zur Quelle Admirabus, um den Riesen Haunold um Beistand zu bitten. An der Mündung des Sextnerbaches in die Drau kam es zum Kampf zwischen Haunold und dem Hunnenfürst, bei der Haunold den Hunnen überwand und ihm eine Rippe herausriss, die heute über dem Tor des Innichner Domes aufgehängt ist. Herzog Tassilo gründete zum Dank das Kloster Innichen, an dessen Bau Haunold tatkräftig mitwirkte. Die Einwohner von Innichen waren darüber weniger erbaut, da der Riese einen gewaltigen Appetit hatte, sodass sich Haunold bald als Einsiedler zurückzog. Heute schläft er im gleichnamigen Berg und wartet auf den Anbruch der verheißenen Zeit.
Historisch korrekt ist die Gründung des Klosters Innichen durch den Bayernherzog Tassilo, sowie dessen Zug durch das Pustertal. Die Überlieferung, Burg Heinfels sei von Hunnen oder Awaren gegründet worden, wird von der modernen Geschichtsforschung nicht bestätigt. Die Rippe im Innichner Dom stammt sehr wahrscheinlich von einem Wollnashorn.